Wie finde ich den goldenden Mittelweg im Yoga?

wie finde ich den goldenen mittelweg

„Finde den Punkt zwischen zu viel und nicht genug“. Das ist ein Satz den sicherlich jeder Yogalehrer schon einmal verwendet hat und wenn nicht im gleichen Wortlaut, dann zumindest sinngemäß. Auch gern verwendet: „Versuche dich zu fordern, aber nicht zu überfordern“.

Hast du dich schon mal gefragt, was er oder sie damit ausdrücken will, und was du an deiner Yoga-Praxis verändern solltest.

Hier ein Szenario, das dir bekannt vorkommen könnte: Bist Du am Tag nach der Yoga-Stunde morgens aufgewacht und gedacht: „Na, da hab ich mich vielleicht wieder etwas zu doll gepuscht“. Die Grenze zu erkennen ist leichter ausgesprochen als konkret umgesetzt. Gerade wenn man Yoga-Anfänger ist und gern mithalten würde oder wenn man auf Teufel komm raus, seinen Körper spüren will.

Mit diesen 5 Tipps findest du zu zum goldenen Mittelweg:

1. Hab ich noch die Möglichkeit zum Atmen?

Dein Atem ist das Messgerät auf deinem Yoga-Weg. Wenn es nach oben ausschlägt „hecheln“ oder nach unten „Atem anhalten“, ist das ein eindeutiges Zeichen, dass du gerade über die Grenze hinausgeschossen bist.
Yoga ohne Atmen ist nichts Halbes und nichts Ganzes! Gib deinem Körper und der Muskulatur ausreichend Sauerstoff und wenn die Zufuhr stoppt, dann stoppe oder verändere die Position.

2. Verletzungen beachten

Nimm dir ausreichend Zeit, um deine Verletzung auszukurieren, bevor du wieder auf die Yogamatte steigst. Gönne deinem Körper Ruhe, um sich selbst zu heilen, desto schneller kommst du später wieder zu deinem alten Niveau zurück.
Verletzungen haben immer Vorrang, selbst wenn es auf Kosten der optimalen Ausrichtung geht. Wenn du zwar keine akute, sondern eine alte Verletzung dich einschränkt, behalte die sensiblen Bereiche stets im Blick. Nur so geht der Körper gestärkt und entspannt aus der Stunde heraus.

3. Prüfe dein Ego, bevor du die Yogamatte betrittst

Sicherlich hast du schon mal jemanden sagen gehört, dass es immer jemanden gibt, der schöner, intelligenter, reicher oder flexibler ist, als andere.
Auf dieses Phänomen triffst du auch im Yoga-Studio. Es wird immer jemanden geben, der noch tiefer in die Haltung hineingehen kann, der sich noch flüssiger bewegt oder kraftvoller im Helden steht.
Mach dir immer wieder bewusst, dass du im Yoga nicht nach Leistung beurteilt wirst. Du bist bereits einzigartig und wirst nicht erst zu etwas Besonderem, wenn du bis zum Maximalen gehst, ganz im Gegenteil. Anstatt einfach stur andere oder den Yogalehrer zu kopieren, halte kurz inne und bedenke dich mit liebevoller Güte und Mitgefühl.

4. Spricht dein Verstand oder dein Körper zu dir?

Einige von uns sind stets am Kämpfen, entweder im Job, mit Kollegen oder Chef, mit dem Partner und auch auf der Yogamatte machen sie davor nicht halt. Gern drücken sie sich z.B. zu weit in die Vorbeuge und wundern sich, warum der Rücken hinterher schmerzt. Der Körper schreit, aber er wird entweder überhört oder schlichtweg überstimmt.
Aber es gibt auch die, die es erst gar nicht versuchen wollen. Die, die schon bei den einfachsten Haltungen nach ihren Beschwerden suchen und lieber aufhören, bevor es eigentlich beginnt. Der Geist wird immer versuchen, den Körper zu schützen, und meist ist das eine gute Sache. Aber er kann uns auch vom Erreichen neuer Ziele und Freiheit behindern und das nicht nur in Yoga-Übungen.
Man muss Essen auch erst probieren, um zu wissen, ob es einem schmeckt und so ist das beim Yoga auch. Wenn dein Geist dir mal wieder vorgaukelt, dass du die Grenze erreicht hast, überprüfe mit deinem Körper, ob das überhaupt stimmt. Und wenn der dir sagt „NEIN, ich habe noch Kapazität“, dann gehe vielleicht einen winzigen Schritt weiter und wenn es sich nicht gut anfühlt, dann gehe einfach wieder zurück. Vielleicht wirst du überrascht sein, wie weit du eigentlich tatsächlich kommen kannst. Ob du ein Kämpfer bist, kannst du in meinem Artikel „Körper statt Ego“ noch einmal prüfen:

5. Heute ist nicht gestern und auch nicht morgen

Jeder herabschauende Hund fühlt sich anders an. Das, was du heute fühlst, ist anders als gestern und sicherlich auch anders als morgen. Das heißt, dass deine eigene Grenze sich auch ständig verschiebt.
Heute stehst du stabil im Krieger 1 und vielleicht zittern dir morgen in der exakt gleichen Haltung die Oberschenkel.
Nur weil du heute wackelig im Baum stehst, heißt das nicht, dass das auch morgen so sein muss.

Alles ist ständig im Fluss – „panta rhei“, auch dein Körper verändert sich. Mal zu deinen Gunsten und mal eben auch nicht. Sei stets achtsam und aufmerksam in deiner Yoga-Praxis, das ist der größte Gefallen, den du dir selbst tun kannst.

Nimm dir ein paar Minuten Zeit und prüfe deinen Körper, bevor du deine Yoga-Praxis startest. Baue deine Yoga-Praxis um dieses Energielevel und Körperempfinden auf. So behältst du nicht nur die Freude am Üben, sondern bleibst auch verletzungsfrei.

Namasté
Deine Diana

Bildquelle: elements.envato.com

Mehr in: Übungstipps

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Namasté

Ich bin Diana, Yoga-Enthusiastin und Bloggerin.

Hier schreibe ich über mein Leben als leidenschaftliche Yogini auf und neben der Yogamatte.

Viel Spaß beim Lesen!

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