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Wenn das Wort Guru fällt, zucken einige etwas ängstlich zurück. Die Bilder, die man von einem Guru im Kopf hat, werden oft mit den Eigenschaften: alt, Inder, langer weißer Bart, Turban und orange farbene Kurta belegt. So in etwa wie auf dem Foto. Doch wer sich so kleidet muss noch lange kein Guru sein.
Das Wort Guru hört sich im ersten Moment geheimnisvoll an, doch wenn man es aus dem Sanskrit übersetzt heißt „gu“ Finsternis und „ru“ vertreiben, also jemand der die „Finsternis vertreibt“. Und wer sitzt schon gern im Dunkeln? ;-)
Die Hatha-Yoga Pradipika, das Grundlagenwerk zum Hatha-Yoga beschreibt einen Guru als „jemanden, der deine Seele durch die Leuchtkraft seines eigenen Geistes offenbart und zum Leuchten bringt. Ein Guru ist derjenige, der Dunkelheit und Unwissenheit aus Deinem Geist beseitigt und reines Licht Deines inneren Bewusstseins zu Tage fördert. Er kann sich in der Welt des Yoga auskennen, muss es aber nicht. Der wichtigste Faktor ist Dein Glaube an seine Worte und Dein Gehorsam. Dann ist es egal, ob seine Anweisungen richtig oder falsch erscheinen; sie werden für Dich fruchtbar sein.
Vielleicht fragst Du Dich: „Wie finde ich meinen Guru?“ „Muss ich dazu nach Indien reisen?“ „Wie erkenne ich den Guru?“ Jemand, der sich Dir vorstellt und sagt, „Hallo, ich bin Dein Guru“, ist es definitiv nicht. Und wenn jemand von Dir verlangt, dass Du einen Bluteid schwören sollst und allen weltlichen Besitztümern entsagen musst dann mach Dich am besten schnell aus dem Staub.
Die Definition der Autoren des Buchs Jivamukti-Yoga Sharon Gannon und David Life gefällt mir sehr gut. Sie definieren Guru als eine Art „Übersetzer“, der weder indischer Abstammung sein muss und auch „noch“ nicht zwangsweise erleuchtet.
Ein Guru ist aus ihrer Sicht vielmehr ein Lehrer, der Dich in die Welt des Yoga einführt und Dich an seinen Erfahrungen teilhaben lässt. Er kann Dir Methoden an die Hand geben, um Deine Praxis zur Selbstverwirklichung zu fördern.
Sie beschreiben, dass die Beziehung zwischen einem Guru und einem Schüler auf Demut und Wertschätzung basiert, aus der der Lehrer nicht profitieren sollte. Vielmehr sollte er die Leistungen des Schülers anerkennen und ihm helfen, die Verbindung zum Selbst zu öffnen.
Bei der Wahl des „richtigen“ Gurus, bewerte nicht ausschließlich nach intellektuellen Gesichtspunkten, lass Dich vielmehr von Deiner Intuition, Gefühlen und Erfahrungen leiten.
Viel Erfolg bei der Suche nach Deinem Guru
Deine Diana
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