Nach der Yoga-Stunde habe ich oft einen kleinen Talk mit meinen Schülern beim Tee. Letztens kamen wir dabei auf ein Thema, das wirklich viele Leute heutzutage beschäftigt.
Anscheinend hat das moderne Leben uns in ein Netz voller unerwünschter und unnötiger Verpflichtungen verstrickt. Viele von uns verbringen einen Großteil ihrer Zeit mit Dingen, die sie nicht tun wollen.
Wir machen Weiterbildungen nur, weil sie sich gut im Lebenslauf machen, gehen zu Geburtstagsfeiern, nur um niemanden durch die Absage zu verletzen, halten aus Angst viel zu lange an schlechten Beziehungen fest oder nehmen unangenehme Projekte an, um die Gunst des Chefs nicht zu verlieren, der ja für unseren „sicheren“ Arbeitsplatz verantwortlich ist, der schon lange keinen Spaß mehr macht.
Ein bisschen so wie in dem alten Spruch: „Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, mit Geld, das wir nicht haben, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht mögen.“ (Autor unbekannt)
Man bringt hier eine unvorhergesehene Teufelsspirale in Gang und ist sich dessen noch nicht einmal bewusst, denn zu einer unerwünschten Verpflichtung gesellen sich schnell mehr. „Sie vermehren sich wie die Ratten.“
Nimm die Zusatzarbeit vom Chef an und Du wirst das nächste Mal garantiert ein ähnliches Projekt in den Schoß geworfen bekommen, denn Du hast es ja schon einmal geschafft. Oder denk noch einmal an die Geburtstagsfeier, zu der Du aus Pflichtgefühl gegangen bist. Evtl. wirst Du hinterher noch zum Abendessen eingeladen, öfter angerufen oder erwartet eine Gegeneinladung von Dir.
Fühl mal in Dich hinein: hast Du nicht auch das Gefühl, dass diese Tätigkeiten mehr Energie verbrauchen als Tätigkeiten, die Du mit Spaß und Leidenschaft verfolgst?
Hinterfrage mal kritisch, was ist wirklich ein MUSS!
Nimm Dir die Freiheit,…
- nicht immer erreichbar zu sein
- Deine E-Mails nicht sofort zu beantworten
- Dich in Deiner Freizeit nur mit Menschen zu umgeben, die Dir guttun
- auch mal umzudrehen, falls Du in Deinem Leben den falschen Abbieger genommen hast.
- ein Leben nach Deinen Erwartungen zu führen und nicht das von anderen
- mal keine Geschenke zu Anlässen für alle zu kaufen, nur weil es erwartet wird.
- die Blätter im Herbst einfach liegenzulassen, ganz gleich, was die Nachbarn sagen könnten.
Es gibt noch viele viele weitere Beispiele. Ich freue mich, wenn Du einen Kommentar schickst und wir diese Liste noch weiter vervollständigen.
Denk mal über diesen Satz nach: „Ein Nein zu jemand anderem, ist ein Ja zu Dir selbst!“
Ich habe in letzter Zeit mit vielen Schülern gesprochen, die unglücklich in ihrem Leben sind. Bei einem ist es der Job, bei dem anderen die Beziehung. Wenn Du wirklich aus der Tretmühle rauswillst, um leidenschaftlich zu leben, dann ändere etwas. Schmeiß alles aus Deinem Leben raus was Dich nicht begeistert. Möglicherweise musst Du Deinen Job aufgeben, Deinen Partner verlassen, Dein Haus verkaufen, um für eine gewisse Zeit die Einfachheit zu erleben.
Schmeiß Deine Handschellen weg und löse endlich die Handbremse. Ich sage nicht, dass dieser Schritt leicht wird. Vielleicht denken auch einige am Anfang, Du bist arrogant und undankbar, aber wenn Sie sehen, wie Du plötzlich wieder aufblühst, wieder mehr lachst und Lebensfreude hast, werden sie und Du sehen, dass es das Beste ist, was Du tun kannst, um wirklich ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Denk immer daran: Du hast nur dieses eine Leben, fülle es aus.
Namasté
Deine Diana
Liebe Diana, du sprichst mir heute aus der Seele. Das Leben ist viel zu kurz um ständig Konzessionen zu machen. Ich versuche mir immer wieder bewusst zu machen, wie wichtig es ist auch meine eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu bringen. Mal funktioniert es besser, mal weniger gut. Ich arbeite daran und versuche auch mal aus meiner Komfortzone rauszukommen und Dinge zu tun, die anderen vielleicht nicht gefallen, mir aber am Ende gut tun!
Hallo Diana!
Ein sehr schönes Thema, was einem immer und überall begegnet. Vielleicht merkt man manchmal gar nicht, ob man dieses oder jenes tut, weil es für einen selbst gut oder wichtig ist, oder nur für den anderen. Als ich noch etwas weiter nachgedacht habe, habe ich festgestellt, dass ich nicht nur Dinge tue, weil es ein Pflichtgefühl gibt oder es erwartet wird. Nein, es gab auch Dinge, die ich mache,weil ich DENKE, dass sie erwartet WÜRDEN. Konkrete Hinweise für eine solche Erwartung gibt es meist nicht. Und das ist es, was es für mich belastend macht. Man tut etwas,was man nicht will und von dem man glaubt, es wird erwartet. Wird es aber nicht. Man bekommt daher auch vielleicht kein Lob oder eine Rückmeldung und denkt sich, das, was man getan hat, war nicht ausreichend. Also macht man noch mehr und so weiter. Mich hat dieses „OM des Tages“ jedenfalls dazu angeregt, zu versuchen, meine Mitmenschen und meine Umwelt genauer wahrzunehmen und zu schauen, wer was von mir will oder erwartet und ob überhaupt.
Liebe Grüße,
Eva
Es freut mich immer, wenn sich jemand in meinen Artikeln wieder findet. Und vor allem wenn es noch 2 so tolle Kommentare gibt.
Oft ist man mit dem vermeintlichen „Glücklich machen“ von anderen so beschäftigt, dass man gar nicht mehr seine eigenen Bedürfnisse kennt. D.h. man weiß gar nicht, was man wirklich will.
Hier lohnt es sich mal in einer ruhigen Minute Zettel und Stift zur Hand zu nehmen und genau zu überlegen, was einem Spaß macht.
Eva hat es sogar noch deutlicher auf den Punkt gebracht als ich.
„Man macht Dinge, von denen man denkt sie würden erwartet werden und ist hinterher enttäuscht wenn es kein Danke oder Lob gibt und zweifelt an seiner Leistung.“
Eine weitere Teufelsspirale, die im schlimmsten Fall im Burn-Out endet.
Passt auf Euch auf!
Peace & Light
Diana
Liebe Diana,
Mit diesm Artikel hast Du so viel wahres nieder geschrieben. Ich habe den Job gewechselt und fühle mich viel besser! Nun werde ich die vielen kleinen Dinge angehen und auch mal Nein sagen. Mal gucken ob ich das auch hin bekomme. Lg und om Silke