Beim Yoga von Emotionen überwältigt?!

Beim Yoga von Emotionen überwältigt

Hast du schon mal Tränen in den Augen gehabt, während Savasana, der Tiefenentspannung? Oder erinnerst du dich an einen Lachkrampf nach einem Handstand? Nach einer Yoga-Stunde voller Rückbeugen kannst du Bäume ausreißen und nach einer Stunde, die den Fokus auf Vorbeugen hat, fällst du in einen tiefen und wohligen Schlaf.

Wer das zum ersten Mal beim Yoga erlebt, ist oft überrascht oder sogar verunsichert, wenn während einer Yoga-Übung oder nach einem Yoga-Kurs starke Gefühlsregungen aufkommen. Das kann Traurigkeit sein, Wut oder auch mal ein Lachkrampf. Vor allem, wenn du rein wegen der körperlichen Aktivität zum Yoga gekommen bist.

Das, was mit dir passiert ist, nicht alarmierend, sondern das Geschenk des Yoga.

Warum kann das überhaupt passieren?

Gefühle werden in der heutigen Gesellschaft gerne unterdrückt, weil wir ja stets funktionieren müssen und keine Schwächen zeigen dürfen, um anerkannt zu werden. Aber selbst wenn du deine Gefühle unterdrückst, heißt das nicht, dass sie ganz weg sind, sondern sie brodeln wie in einem Vulkan unter der Oberfläche und warten auf ihren Zeitpunkt, um ausbrechen zu können.

Während einer Yoga-Übung ist das ein idealer Zeitpunkt. Du versucht alles, um dich herum zu vergessen, du nimmst deinen Körper wahr, du atmest ganz tief und bewusst und deine Sinne ziehen sich nach innen und werden sensibler. Durch die Bewegung, das Dehnen beim Yoga und das Wechselspiel von Anspannung und Entspannung bricht deine harte Schale auf. Es lösen sich Blockaden und das Prana, die Lebensenergie kommt wieder zum Fließen. So trägt die Yoga-Praxis dazu bei, im Körper fest sitzende Emotionen wieder zu befreien, die unser Verstand unter Umständen auch schon längst vergessen hatte.

Angenehme Emotionen sind meist auch nicht das Problem. Wer liebt nicht ein sanftes Kribbeln in der Bauchgegend? Aber vor unangenehmen Gefühlen würden wir doch am liebsten immer davon laufen. Doch statt sie zu fürchten, nimm sie als Geschenk, das dir zeigt, dass du auf dem richtigen Weg bist, dich selbst besser kennenzulernen. Du wirst zu deinem eigenen Guru. Auch wenn die Bedeutung der Emotion oder Erkenntnis an sich erst viel später kommt.

Wenn man sich das bildlich vorstellt, dann verhält sich unser Geist mit negativen Emotionen wie ein Hamster. Wir fressen sie in uns hinein und halten an der Vergangenheit fest und sorgen uns um die Zukunft. Der reine Körper verhält sich genau gegensätzlich. Wenn du etwas Verdorbenes gegessen hast, hält sich dein Körper nicht damit auf, es mühsam zu verdauen und sich zu vergiften. Ganz im Gegenteil, er tut alles dafür, um es möglichst schnell wieder loszuwerden. Meist über den gleichen Kanal, wie es in ihn hereingekommen ist. ;-) Das nenn ich kurz und schmerzlos.

Auch wenn du noch keine extremen Gefühlsempfindungen beim Yoga hattest, heißt das nicht, dass du etwas falsch machst oder etwas mit dir nicht in Ordnung ist. Vielleicht ist der Zeitpunkt einfach noch nicht reif, oder du gehst nicht wie ein „Hamster“ mit deinen Emotionen um.

Wenn du deine schönste oder auch unangenehmste Emotion teilen, mit anderen teilen möchtest, dann freue ich mich auf deinen Kommentar.

Namasté
Deine Diana

Bildquelle: elements.envato.com

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6 Kommentare

  1. Denisa

    Ich weine sehr häufig nach eine Poweryoga Stunde. Was mich aber mehr interessieren würde ist die unangenehme Symptomatic bei bestimmten Übungen. Ich habe z.B. nach Adler das Gefühl von Schwindel und kurz kann ich sehr unscharf sehen. Dabei steigt noch angenehme betäubende Hitze von meinen Beinen hoch. Wenn ich ruhig tief atme, ist es weg. Ähnlich geht es mir nachdem ich Pflug geübt habe. Nicht immer, aber manchmal habe ich eine sehr starke brennende Hitze im Magengegend und manchmal bekomme ich Angst dass mir diese Hitze Kopf zu explodieren bringt. Ich versuche auch hier ruhig zu bleiben und atmen und somit geht es im kurzem fort. Ich finde es komisch, dass gerade diese zwei Übungen es bei mir auslösen. Meine Jogalehrerin sagte, es sei Karma, die dort verbrannt wird…ich kann mich mit dieser Aussage nicht anfreunden. Ich liebe Adler, also übe ich es auch haufig trotzdem. Bitte um Rat oder mehr Infos! Danke, Grüße, Denisa

  2. Diana

    Hallo Denisa,

    vielen Dank für Deine offenen Fragen.

    Prinzipiell sollten sich Yoga-Übungen nicht unangenehm anfühlen, schon gar nicht über eine längere Dauer. Richtig ist, dass Yoga-Übungen den Körper aufwecken, aber Du solltest Dich während der Yoga-Praxis auch wenn es anstrengend wird immer noch entspannt fühlen und Dein Atem sollte gleichmäßig fließen.

    Nicht alle Yoga-Übungen sind für Jedermann geeignet. Sprich hier noch einmal gezielt mit Deiner Yogalehrerin oder einer weiteren Yogalehrerin, der Du die Übungen „live“ vormachen kannst. Schwindel, Unwohlsein oder Ähnliches können Hinweise auf falsche Ausführung sein oder auch auf zu intensives Üben. Komm in diesem Fall sofort aus der Yoga-Haltung heraus. Stellt sich keine Besserung ein suche auch einen Arzt auf.

    Namasté
    Diana

  3. Beatrice

    Hallo liebe Diana

    Danke für den tollen Artikel über Emotionen-Freisetzung im Yoga! Ich erlebe das immer wieder, dass mir die Tränen kullern, während ich Yoga praktiziere. Manchmal geschieht das schon zu Anfang einer Stunde, nach einer langen Kindshaltung oder während einer Pranayamaübung. Als ich vor sechs Jahren mit Yoga begann, weinte ich oft während Rückbeugen und Herzöffnern – heute erwischt es mich des öfteren während der Schlussentspannung; dann fällt der ganze Ballast von einer Woche von mir ab. Früher habe ich die Tränen auch oft unterdrückt während des Yoga. Dann wechselte ich das Yogastudio und dort wird Wert darauf gelegt, dass alle Gefühle frei fliessen dürfen – was sehr befreiend ist!

    Dein Ansatz, dass wir uns mit unseren Tränen besser kennenlernen und zu unserem eigenen Guru werden (können), finde ich sehr hilfreich und interessant. Ja, es ist ein Abtauchen ins eigene Innerste; dort wo nebst Traurigkeit auch das Lachen und die Fröhlichkeit ihren Ursprung haben. Dieser ureigenen Quelle des Seins in allen Facetten zu begegnen, das ist für mich Yoga. Und da gehören Emotionen einfach mit dazu.

    Liebe Grüsse, Namasté

    Beatrice

  4. Diana

    Liebe Beatrice,
    vielen Dank für dein Vertrauen, dass du deine Geschichte hier mit den Blog-Lesern teilst.
    Gereade unterdrückte Gefühle können nicht nur auf Dauer psychische, sondern auch physische Beschwerden mit sich bringen. Der geschützte Yoga-Raum ist der ideale Ort seinem Innerem näher zu kommen, ohne sich für irgendetwas schämen oder rechtfertigen zu müssen.
    Es war eine mutige Entscheidung deshalb das Yoga-Studio zu wechseln, wenn vielleicht sonst alles prima war.
    Namasté
    Diana

  5. Kathrin Suttner

    Hallo Diana,
    Ich habe eher damit zu kämpfen, dass ich überhaupt nichts spüre und auch nicht merke, dass Emotionen hoch kommen.
    Woran kann dies liegen und was kann ich dagegen tun?
    Dankeschön und viele Grüße
    Kathrin

  6. Diana

    Liebe Kathrin,
    nicht jeder wird von Emotionen beim Yoga übermannt. Das ist auch gar nicht das Ziel. Das Ziel von Yoga ist es die Geistesbewegungen zur Ruhe zu bringen. Emotionen und Glaubenssätze spielen dabei eine große Rolle.
    Gefühle werden meist direkt körperlich wahrgenommen, z.B. wenn du Liebeskummer hast, dann zieht sich der Herzraum zusammen.
    Wenn wir körperliche Anspannungen und Verspannungen beim Yoga lösen, können dabei auch verdrängte oder unangenehme Gefühle hervorgerufen werden. Muss aber auch nicht.
    Versuche nichts zu erzwingen und akzeptiere das was kommt oder eben auch nicht kommt.
    Gerade bei ruhigen Yoga-Richtungen, wie z.B. Yin-Yoga kommt der Körper zur Ruhe und man bekommt leichter Zugang zu seiner inneren Welt. Vielleicht magst du das ja mal ausprobieren.
    Namasté
    Diana

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Namasté

Ich bin Diana, Yoga-Enthusiastin und Bloggerin.

Hier schreibe ich über mein Leben als leidenschaftliche Yogini auf und neben der Yogamatte.

Viel Spaß beim Lesen!

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