Der Winter war bisher nicht wirklich hart. Die Temperaturen waren recht mild und geschneit hat es auch eher nur im Süden Deutschlands. Und doch wurden einige von den Tücken des Winters erwischt. Die Palette von Winterverletzungen ist groß und reicht vom gebrochenen Handgelenk beim Skifahren, über gebrochene Füße oder Beine bei Glatteis, oder gerissene Kreuzbänder und Menisken beim Snowboardfahren. Nun ist erstmal eine Yoga-Pause angesagt. Ganz gleich, ob du nun verstärkte Gelenke durch Edelmetall (Titanplatte) bekommen hast, oder die Knochen wieder von ganz alleine zusammen wachsen sollen.
Dein Körper arbeitet auf Höchsttouren, um den „alten“ Gesundheitszustand wieder herzustellen. Leider kümmern sich die meisten Orthopäden und Chirurgen „nur“ um die Bruchstelle und lassen den Rest des Körpers außen vor. Oft kann man z.B. mit einer Lymphmassage dem Körper dabei helfen, mikrofeine Knochensplitter oder innerliche Blutergüsse und Schwellungen schneller abzubauen. Wenn dein Arzt dir das nicht anbietet, frage gezielt nach. Gönne deinem Körper jetzt erstmal ein bisschen Ruhe.
Ende 2013 hatte ich mir meinen Fuß gebrochen und ich erinnere mich gerade daran, wie es mir damals erging. Hat dir der Arzt wieder grünes Licht für deine Yoga-Praxis gegen, solltest du ein paar Dinge berücksichtigen:
Je nachdem, wie lange du von der Yogamatte fern bleiben musstest, hat sich nämlich dein Fitness-Level verändert. Vielleicht bringst du sogar ein paar Kilo mehr auf die Waage. Sobald du dich wieder mehr bewegst, purzeln nicht nur die Kilos, sondern du steigerst auch wieder deine Stoffwechselrate, nämlich die Energiemenge, die dein Körper braucht, um richtig funktionieren zu können.
Auch wenn es sich mitunter so anfühlt, als würdest du ganz neu mit Yoga beginnen. Die Kraft in den Armen ist plötzlich verschwunden, die mühsam gedehnten Beinrückseiten sind auf einmal bös‘ verkürzt. Das ist am Anfang enttäuschend und frustrierend, doch die Zeiten ändern sich auch wieder.
Für deine konkrete Yoga-Praxis heißt das:
Übe dich in Geduld
Auch wenn du den Eindruck hast, dass dein Körper um Jahrzehnte gealtert ist, nimm dir Zeit, um wieder zur alten Form zurückzukehren und springe nicht gleich wieder in den Spagat oder mache 108 Sonnengrüße am Stück.
Freue dich über jeden Fortschritt
Anstatt dich zu ärgern, was im Moment noch nicht geht, nimm alles wahr, was bereits wieder geht und freue dich über jede noch so kleine Bewegung, die jetzt wieder möglich ist. Vertraue deinem Körper, es wird von Mal zu Mal besser.
Nimm deine Grenzen wahr
Höre auf die Schmerzsignale deines Körpers und reagiere darauf, anstatt stur weiter zu üben. Nutze Hilfsmittel und übe nur so intensiv, wie es sich für deinen Körper gut anfühlt. Und vergiss nicht, ab und zu mal eine Pause einzulegen.
Verabschiede dich von schlechten Angewohnheiten
Du bist noch nicht wieder fit für den Flow, dann picke dir ein paar Yoga-Übungen heraus und arbeite an der korrekten Ausrichtung (Alignment). Bringe wieder mehr Achtsamkeit in die Yoga-Praxis. Ist das vordere Knie im Krieger tatsächlich über dem Sprunggelenk ausgerichtet? Ist der Rücken im herabschauenden Hund evtl. rund, weil du zu viel Gewicht zu den Händen schiebst, statt zu den Beinen? Korrigiere dich und baue so neue Kraft auf und werde sicherer im Üben.
„Work-in“ statt Work-out
Und für die Zeit während der Verletzung oder auch nachher, wenn noch nicht wieder alles klappt, finde Ruhe und Stille in der Meditation. Das hilft nicht nur dem Körper bei der Regeneration, sondern beruhigt auch deinen Geist. Schicke deinen Atem in die verletzte Region und schicke dort heilende Atemzüge hin. Du wirst sehen, das wirkt Wunder.
Übrigens helfen diese Tipps nicht nur nach einer Zwangspause bei Krankheit oder Verletzung, sondern auch bei jeder anderen längeren Pause fernab der Yogamatte aus welchen Gründen auch immer.
Gute und schnelle Besserung für alle Verletzten
Deine Diana
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Liebe Diana!
Vielen Dank für den schönen Beitrag. :) Nach meiner Verletzung wird es noch etwa 4 Wochen dauern, bis ich mich auf die Yoga-Matte traue und dann auch erstmal vorsichtig. Aber, wie heisst es so schon: was man gerne tut, verlernt man nicht! UND einige Dehnungen gehen sogar besser als vor meiner Verletzung. Die lange Entspannungsphase hat offensichlich Muskelgruppen gelockert, die sonst für Blockaden gesorgt haben. Alles nicht so Schöne hat also auch etwas Gutes!
Liebe Grüße und bis bald,
EVA
Guten Tag Diana,
Danke für die Tipps; ich hatte eine Knieverletzung und berühren manchmal immer noch frustriert. Aber es wird noch besser!
Mit freundlichen Grüßen,
Amalia