Photo by Lesly Juarez on Unsplash
Jeder Mensch hat ca. 70.000 Gedanken am Tag. Das ist fast ein Gedanke pro Sekunde! Unglaublich, oder?
Kein Wunder, dass es uns schwerfällt mal nichts zu tun und ein paar Gänge runter zu schalten. Aber genau das – etwas zu entschleunigen, tut unserem Geist und Körper unglaublich gut. Wenn wir versuchen langsamer zu werden und achtsam sind, hat unser Gehirn die Möglichkeit, sich auszuruhen und zu erholen. So können wir mit voller Kraft in unseren Alltag zurückkehren.
Eine einfache Methode, um etwas Ruhe in unseren Geist zu bringen, ist das Üben von Achtsamkeit. Achtsamkeit ist die Kunst, in diesem Moment vollkommen bewusst und präsent zu sein, d.h. Vergangenheit und Zukunft komplett ausblenden.
Mantren sind eine Möglichkeit, Achtsamkeit zu üben, da wir uns auf ein Wort oder eine Phrase konzentrieren, um den Geist zu beruhigen und zu fokussieren. In diesem Sinne helfen uns Mantras dabei, unser Gehirn zu Ruhe zu bringen und mehr Raum für Atem, Geist und Körper zu schaffen.
Was bedeutet Mantra?
Mantren sind Wörter, Silben oder Phrasen, die du als Tool für deine Yoga- und Meditationsübungen nutzen kannst, um deinen Geist fokussiert zu halten. Ein Mantra oder Mantren (Plural) sind ein mächtiges Werkzeug.
Das Wort Mantra stammt aus dem Sanskrit und bedeutet in etwa „Transportmittel des Geistes“, da man sich mit dessen Hilfe auf die Gedanken konzentrieren kann. Manche übersetzen es auch als „Befreiung des Geistes“, je nach Literatur.
Da unsere Gedanken die meiste Zeit unseres Wachzustands von Ideen über Emotionen, zu Versäumten bis hin zu Erinnerungen umherspringen, spricht man von „Monkey Mind“. Nutzt man Mantren oder den Atem als Fokus während der Meditationspraxis oder während des Yoga, kann man den sogenannten „Monkey Mind“ besser im Zaum halten.
In manchen Yoga-Stilen bekommt man „sein“ Mantra auch von seinem spirituellen Lehrer (Guru).
Man kann sich aber auch selbst ein Mantra aussuchen, von dem man meint, dass es gut zu einem passt, sich richtig anfühlt oder das sich schon mal in der Meditation bewährt hat.
Was sind bekannte oder gut einsetzbare Mantren oder Mantras?
- Om oder auch AUM
- Om Shanti (Om Frieden)
- So Ham (ich bin DAS)
- LAM, VAM, RAM, YAM, HAM, AUM (Om), stilles OM (Bija-Mantras)
- Gayatri Mantra
- Ich bin dankbar für…
- Lass los
- Ich bin ruhig und gelassen
- Ich bin stark
- Einatmen – Ausatmen
Wie verwendet man ein Mantra in der Meditation?
Kaum hat man es sich auf seinem Meditationskissen gemütlich gemacht und die Augen geschlossen, beginnt das unaufhörliche Schnattern des Geistes. Nun kommen die Mantras ins Spiel! Man kann ein Mantra z.B. an den eigenen Atemrhythmus koppeln. Wenn man einatmend denkt oder rezitiert man laut z.B. Om und wenn man ausatmet, denkt oder rezitiert man wieder Om, usw. Wenn man das Mantra laut ausspricht (rezitiert), dann lädt man es mit noch stärkerer Energie auf.
Über das Mantra, „deinem Transportmittel des Geistes“ kannst du länger konzentriert sitzen bleiben und die Meditation mit dem Gefühl verlassen, dass sich das Mantra manifestiert hat, das du rezitiert hast. Beispiel: du hast heute ein wichtiges Gespräch vor dir und bist unglaublich nervös und aufgeregt. Dann könntest du während der Einatmung das Mantra: „ich bin ruhig“ und während der Ausatmung „und gelassen“ rezitieren. Nach ein paar Minuten wird sich dieser Satz in deinem Körper spürbar machen. Dein Herz klopft vielleicht etwas sanfter und dein Puls ist niedriger, so dass du dich hinterher voll und ganz auf dein Gespräch konzentrieren kannst.
Durch das Rezitieren von Mantras, die sich ganz nach deinem Wohlbefinden oder deinem Tagesablauf richten, kannst du deinen Tag mit mehr Selbstvertrauen und Leichtigkeit meistern.
Wie verwendet man ein Mantra in der Yoga-Praxis?
Mantras während deiner Yoga-Praxis funktionieren ähnlich wie Meditationsübungen, aber es gibt einen wesentlichen und offensichtlichen Unterschied: du sitzt nicht still, sondern bewegt dich!
Für die Yoga-Praxis wählt man das Mantra eher wie eine Intention oder Absicht, bei der du dir das gewünschte Ergebnis zu Beginn deiner Praxis vor Augen führst und kontinuierlich darauf hinarbeitest.
Das Mantra, das du für deine Yoga-Praxis wählst, wird eher einen körperlichen Aspekt haben. Du kommst abgespannt von der Arbeit und eigentlich ist dein innerer Schweinehund mächtiger als du. Dann könntest du dir zum Beispiel sagen, „ich von voller Kraft“, oder „ich bin stark“ oder „ich lasse den Tag los“.
Und immer dann, wenn deine Gedanken während der Yoga-Praxis abdriften, kannst du zu deinem gewählten Mantra zurückkehren. Dies ist besonders praktisch bei herausfordernden Posen, wie z.B. Asanas für den Bauch oder wenn du die Unterarmplanke lange halten möchtest. Dann sagst du dir: „Ich bin stark“, „ich schaff das“oder „ich halte die Asana noch 3 Atemzüge durch“.
Wenn du mit deinem Mantra ein gewisses Maß an Klarheit und Konzentration findest, kannst du mit neuer Energie und Tatendrang, sowie Konzentration und Gelassenheit in den Tag zurückkehren.
Also, worauf wartest du noch? Wähle ein Mantra aus, das dir einfällt. Wenn dir spontan eines in den Sinn kommt – dann ist es genau das! Ergänze es zu deiner Meditations- oder Yoga-Praxis und schau was passiert.
Was ist dein liebstes Mantra? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Namasté
Deine Diana
0 Kommentare