Hast Du Dich schon mal gefragt, warum Yogalehrer(innen) am Anfang der Yoga-Stunde die Hände vor der Brust zusammen nehmen und sich mit dem Wort „Namasté“ leicht vor den Schülern verbeugen. Und das, obwohl Yoga doch gar keine Religion ist?! Du sagst es wahrscheinlich zu ihr/ihm zurück, weil die anderen Yoga-Schüler es auch tun.
Bei uns im Westen kennen wir diese Handhaltung meist aus der Kirche, daher wird sie auch oft Gebetshaltung genannt. Es kann daher sein, dass der ein oder andere vielleicht eine etwas gespaltene oder sogar negative Einstellung dazu hat, weil er denkt, es hätte etwas mit Unterwerfung zu tun. Doch nicht im Yoga!
Das Wort “Namasté” stammt aus dem Sanskrit und bedeutet frei übersetzt „Das Göttliche in mir, grüßt das Göttliche, das ich in Dir sehe.“ Es gilt als ein Zeichen höchsten Respekts und des Dankes vor dem Gegenüber und zeigt, dass das Göttliche zu jeder Zeit, überall und in jedem schlummert.
Das Zusammenbringen der Hände im Zentrum steht für die Verbindung von rechter und linker Gehirnhälfte. Wir zentrieren unsere Energie im Herzen. Wenn wir also zu Beginn und am Ende der Yogastunde die Hände vor der Brust zusammennehmen, sind wir zentriert und richten unser Bewusstsein auf unser Innerstes – wir sind im Hier und Jetzt!
Die Handhaltung, wird auch Anjali Mudra genannt wird. Sie ist in Indien und im Hinduismus seit langer Zeit die gebräuchlichste Grußform, so wie bei uns das Händeschütteln. Mudra bedeutet im Sanskrit „Siegel“ oder „Zeichen“. Anjali selbst bedeutet „Angebot“.
Du erlebst das Anjali Mudra auch oft zwischen den einzelnen Sonnengrüßen. Hier fördert es deine Konzentration. Als „Schulteröffner“ kann es auch hinter dem Rücken gemacht werden. Das empfiehlt sich aber eher für fortgeschrittene Yogis ohne Schulterprobleme.
Am Ende der Stunde bedeutet Namasté eine Geste der Gleichheit. Zu Anfang bedankt sich der Lehrer bei Dir für Dein Kommen und am Ende „revanchierst“ Du Dich mit diesem Dank bei Deinem Yogalehrer.
In diesem Sinne Namasté
Deine Diana
Bildquelle: elements.envato.com
Seit unser Yogalehrer zurück von einer Reise in Indien und Spanien ist, hat sich unsere Begrüßung geändert: Er legt die rechte Hand auf die linke Brust und verneigt sich dazu leicht. Das finde ich persönlich auch schöner.
Erfreulich, dass die Geste mit der rechten Hand aus dem Indischen kommt, ich habe sie intuitiv angenommen und fühle mich damit sehr gut.
Ja, schöner Artikel. Bei uns begrüßen wir uns auch mit Namaste, aber verzichten darauf die Hände zusammenzulegen. Übrigens: In Indien sagt man gerne auch „Namaska“ statt „Namasté“. Auch beim Yoga!
LG,
Dietmar
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Hi, ich habe schon öfters gehört und gelesen, „Namaste“ bedeute „frei übersetzt“ soviel wie „Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche, dass ich in Dir sehe.“ Dass verwirrt mich, denn das scheint mir doch in der Tat etwas sehr frei übersetzt, um nicht zu sagen: völlig willkürlich. „Namas-te“ bedeutet übersetzt etwa „Verbeugung-Dir“. Wo kommt die „freie Übersetzung“ eigentlich her?
Danke, LG Andreas
Hallo Andreas,
wo die „freie“ Übersetzung genau herkommt, kann ich dir leider nicht beantworten. Nur so viel, dass sie sehr weit verbreitet ist und in Literatur und im Internet häufig gebraucht wird.
Ganz egal, ob ich mich im übertragenen Sinne vor jemandem verbeuge oder das Göttliche in ihm grüße, es steht für Respekt und Würdigung des Gegenüber, die aus dem Herzen kommt.
Namasté
Diana
Eine kleine, unbedeutende Anmerkung am Rande:
„Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche, dass ich in Dir sehe“
Bei dem Wort „dass“, genügt ein „s“:
„… das ich in dir sehe“
Vielen Dank für den Hinweis. Der Fehler ist behoben.
Namasté
Diana