Gehmeditation – Meditation in Bewegung

Schritt für Schritt zur Ruhe finden
Bei Meditation denken wir meist an starres Sitzen im Lotussitz oder auch Schneidersitz. Es gibt aber auch die Variante, bei der man Achtsamkeit in Bewegung übt, bei der Gehmeditation. Anstatt sich auf den eigenen Atem oder ein Mantra zu konzentrieren, konzentriert man sich auf das Gefühl der Füße, die den Boden berühren: ruhige Aktivität statt körperliche Regungslosigkeit.
Das Schöne an der Gehmeditation ist, dass man sie vor dem Büro, während der Mittagspause oder auch nach Büroschluss mit dem geliebten Vierbeiner üben kann. Vorausgesetzt natürlich, dass man „geht“ und nicht mit dem Auto fährt.

Ich erlebe immer wieder Menschen, bei denen allein der Gedanke an Meditation für noch mehr Unruhe sorgt oder die Rückenschmerzen haben und nicht bequem sitzen können. Gerade wer ohnehin den ganzen Tag sitzend verbringt, dem tut der kleine zusätzliche Gang, am besten an der frischen Luft, gut. Gehmeditation ist ideal für alle, die während der sitzenden Meditation Angst haben einzuschlafen oder die gerne nach dem Essen meditieren.

Statt den Atem zu beobachten, beobachte jeden einzelnen Schritt, den du tust. Wenn du langsam gehst, wirst du genau feststellen, wie du dein Gewicht verlagerst, wie du die Füße hebst, dich vorwärts bewegst und die Füße wieder auf dem Boden absetzt.

Während der Meditation zu Fuß, kannst du feststellen, ob du Schwierigkeiten hast die Balance zu halten, oder ob du mehr über die Außenkante des Fußes läufst oder das die Umgebung dich ablenkt. Vor allem, wenn du draußen gehst, merkst du, dass viel um dich herum los ist, versuch bei dir und deiner Praxis zu bleiben.

So geht’s:

  • Als Grundvoraussetzung brauchst du ein bisschen Platz. Wenn es regnet oder du nicht draußen gehen magst, reicht durchaus ein langer Gang, ein gerader Weg oder ein großer recht leerer Raum. Du solltest problemlos mindestens 7 – 9 Meter gehen können, ohne irgendwo anzustoßen.
  • Lass deine Arme entspannt rechts und links neben deinem Körper hängen und erlaube sie dir beim Gehen mitzuschwingen.
  • Bringe deine Aufmerksamkeit nach unten zu deinen Füßen. In dicken Boots wirst du naturgemäß weniger den Boden unter dir spüren als mit dünnen Sohlen oder barfuß.
  • Beobachte genau was passiert, wenn du gehst. Beginne beim hinteren Fuß und fühle wie sich das Gewicht verlagert, wenn du den vorderen Fuß hebst. Denke im Geiste „anheben“. Mach dann den Schritt nach vorne und beobachte die Empfindung der Fuß- und Beinbewegung. Denke im Geiste „Gehen“. Nimm ganz bewusst wahr, wie du den Fuß wieder zurück auf dem Boden ablegst und dich mit der Erde verbindest und denke im Geiste „abrollen“.
  • Wiederhole diese Abfolge für ca. 10 Minuten oder auch gerne länger.
  • Wahrscheinlich werden deine Gedanken nach einer Weile driften. Wenn du das bemerkst, dann lass dich von dem Gedanken nicht länger einnehmen. Denke im Geiste „Stop“ und kehre zu deinem bewussten Gang zurück. Wenn es dir so nicht möglich ist, dich wieder zu fokussieren, kannst du auch mal stark mit einem Fuß aufstampfen oder kurz hüpfen, um die Aufmerksamkeit wieder nach unten zu deinen Füßen zu lenken.

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Mehr Hintergrundinformationen findest du in dem Ratgeber Gehmeditation im Alltag und weitere Meditationsmöglichkeiten in der Kategorie Meditation.

Schreibe mir gerne, wie du die Gehmeditation für dich empfindest, ob du lieber bei der klassischen sitzenden Variante bleiben möchtest, oder ob du sie einfach als Variante bei passender Gelegenheit übst.

Namasté
Deine Diana

Bildquelle: elements.envato.com

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2 Kommentare

  1. Markus

    Hi,
    ich finde die Geh-Meditation auch eine sehr angenehme Variante. Das tolle am Meditieren ist einfach auch, dass es unzählige Möglichkeiten gibt die Meditation im Alltag anzuwenden. Das macht sie für mich zu einer sehr wirkungsvollen und vielseitigen Entspannungsmethode.

  2. Adem

    Toller Artikel Diese Art des Meditierens erinnert mich an Eckhart Tolles Übungen um ins Sein zurückzukehren. Er sagt auch, dass man immer meditieren kann, sogar beim Gehen, wie du es beschreibst. Das ist wirklich super, früher dachte ich beim Wort Meditation nämlich auch ausschließlich an starres Sitzen =)

    Namaste

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Namasté

Ich bin Diana, Yoga-Enthusiastin und Bloggerin.

Hier schreibe ich über mein Leben als leidenschaftliche Yogini auf und neben der Yogamatte.

Viel Spaß beim Lesen!

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