Alle Zeichen stehen auf Yoga. Dein Körper will nach einem langen sitzenden Tag bewegt werden und dein Geist muss dringend von dem blöden Kollegen abschalten. Du rollst deine Yogamatte aus, und dann? Was will ich üben? Was braucht mein Körper gerade? Und während du so grübelst und nachdenkst, schwindet so langsam die Lust auf Yoga.
Bevor du nun entnervt deine Yogamatte wieder einrollst, hier ein paar Tipps, wie du ganz intuitiv Yoga übst.
Bei mir zu Hause liegt auf jeder Etage in unserem Haus mindestens eine Yogamatte. Eigentlich kann ich gar nicht anders, als jeden Tag Yoga zu üben, da ich förmlich über die Yogamatte falle. Und doch gab es längere Phasen, in denen ich meine Begeisterungsfähigkeit fürs eigene Üben verloren hatte. Ich sehe schon förmlich die erhobenen Finger der anderen Yogalehrer, die sagen, dass man nur dann ein guter Yogalehrer ist, wenn man seine eigene Yoga-Praxis nicht vernachlässigt. Mag alles sein, aber ich glaube, dass es mir nicht alleine so geht, oder?
Warum das so war, kann ich gar nicht mehr genau sagen. Schließlich reichen schon 10 – 15 Minuten üben, um sich richtig gut zu fühlen. Ich glaube, es war das Streben nach Perfektion und Leistung, die mich davon abgehalten hat. Es gibt da schon ein paar Asanas, die ich doch zu gerne können würde, aber auch nach vielen Jahren einfach noch nicht kann. Alleine der Gedanke daran es wieder mal nicht zu schaffen hat mich einfach gelähmt und einen imaginären Stacheldraht um meine Yogamatte gezogen.
Back to the Basics
Auch ich sitze durchaus die eine oder andere Stunde täglich am Schreibtisch. Der Nacken fühlt sich steif an, die Beinrückseiten verkürzt, die Hüften unbeweglich. Und so habe ich mit den einfachsten Yoga-Übungen wieder begonnen und plötzlich fiel es mir nicht nur leicht, sondern nach ein paar Wochen gingen dann auf einmal auch die schwierigen Dinge wieder. Das motivierte mich und half mir die Disziplin und die Lust wiederzufinden.
Yogamatte ausrollen und los geht‘s
Nimm die Hände vor dem Herzen zusammen und nimm erstmal ein paar tiefe Atemzüge tief in deinen Bauch. Atme ein und strecke die Arme über die Seite nach oben. Was folgt? Beugst du dich automatisch nach vorne für einen ersten Sonnengruß oder greifst du intuitiv mit der linken Hand zum rechten Handgelenk und neigst dich zur linken Seite? Oder drehst du dich aus dem Stand nach rechts oder links? Eine kleine Bewegung kann so die Initialzündung für die nächsten Asanas sein.
Wie geht es deinem Körper heute?
Mach einen kleinen Körperscan oder Bestandsaufnahme. Gibt es irgendwo ein Ziehen, Drücken, Stechen oder sonstiges Körpersignal, das du wahrnimmst? Diese Körperteile rufen nach deiner Aufmerksamkeit. Fühle in dich hinein, ob sie gedehnt, vielleicht länger gehalten werden möchten und beginne ganz sanft.
Es kann auch Tage geben, wo du evtl. nur ein bisschen Katze/Kuh und ein paar Yoga-Übungen im Sitzen machst. An anderen Tagen mit mehr Energie fließt du vielleicht durch 4 Sonnengrüße B.
Wenn du den Eindruck hast, dass du eine Erkältung ausbrütest, dann setze dich bequem hin und meditiere einfach oder mache Yoga-Nidra. Versuche so, Yoga immer nach deinen ganz eigenen Bedürfnissen zu üben.
Wie ist deine heutige Stimmung?
Ob du dich müde, glücklich, traurig oder so energetisch fühlst als könntest du Bäume ausreißen, bestimmt die Intensität deiner Yoga-Praxis. Entweder ruhig oder kraftvoll und etwas zügiger. Finde so den Yoga-Rhythmus, der heute zu dir passt.
Befreie dich von starren Regeln
Viel zu selten vertrauen wir unserem Körper. Meist trifft das Ego die Entscheidung. Vertraue auf deinen Körper und lass dich von ihm leiten. Und wenn sich aus dem Krieger 2 sich plötzlich eine Qi Gong Position entwickelt, so what. Die Yoga-Polizei wird schon nicht gleich klingeln. Und so lange du dich dabei wohlfühlst, darfst du alles tun.
Werde achtsamer während des Übens
Ganz egal, ob du zu Hause oder im Yoga-Studio übst, versuche mal zu beobachten, wie sich dein Körper bei den einzelnen Asanas fühlt. Geben dir die Krieger-Haltungen wirklich Kraft und Selbstbewusstsein und kannst du in der sitzenden Vorbeuge tatsächlich loslassen? Auch diese Informationen kannst du für deine eigene Yoga-Praxis nutzen, indem du bewusst diese Yoga-Übungen integrierst oder auch mal weglässt.
Lass dich treiben und mach es dir nicht unnötig kompliziert. Dann macht Yoga auch nach vielen vielen Jahren noch oder wieder Spaß.
Viel Spaß beim Üben
Deine Diana
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