Reicht Yoga als ein Full-Body Workout?

Yoga als Fullbody-Workout

Ob jung oder alt, die meisten wissen, dass Yoga eine Reihe von Vorteilen hat. Yoga kann uns helfen, besser zu schlafen, glücklicher zu leben, Stress abzubauen, Giftstoffe zu beseitigen und die angespannten Muskeln zu lockern. Oder: uns einfach wohl, in der eigenen Haut zu fühlen.
Daher hat Yoga bei vielen Millionen Menschen einen festen Platz in der wöchentlichen Wellness-Routine. Aber reicht Yoga, um den Körper gesund zu halten?

Hätte mir jemand diese Frage noch vor einem Jahr gestellt, dann hätte ich mit einem klaren „Ja“ geantwortet. Inzwischen wäre meine Antwort anders.

Es gibt inzwischen viele Studien, die die Beziehung Yoga und körperlicher Fitness untersucht haben, die behaupten, dass Yoga alleine ausreicht. Man erfährt allerdings nicht, welchen Fitness-Level, die Testpersonen vor der Studie hatten. Das heißt, wenn sich jemand bisher kaum sportlich betätigt hat und nun 4x die Woche 90 Minuten Yoga übt, dann ist es kein Wunder, dass in dieser Zeit ein Muskelzuwachs möglich ist oder sich die Flexibilität verbessert.

Inzwischen kann man zwischen 130 anerkannten Yoga-Stilen wählen. Es werden in den Yoga-Übungen Muskeln angesprochen, die im Alltag ein stiefmütterliches Dasein haben.

Beim Power-Yoga oder Vinyasa-Yoga ist der ganze Körper involviert. Du bewegst dich fließend von einer Pose zur nächsten, wobei deine Arme, Beine und dein Core die ganze Zeit beschäftigt sind. Der Core ist für die Ganzkörperstabilisierung und den Schutz deines unteren Rückens aktiviert.

In vielen Yoga-Posen trägst du dein halbes oder dein gesamtes Körpergewicht auf deinen Händen oder Armen – das beansprucht sowohl den physischen als auch den mentalen Körper. Umkehrhaltungen und Armbalancen ermöglichen es den Herzschlag kurzfristig zu erhöhen und den Körper zu stärken, während Sie gleichzeitig die Muskeln fordern.

Vom Fokus auf Entspannung und inneren Frieden, über Körperkräftigung oder Fatburner ist alles vertreten. Eine schweißtreibende Power-Yoga-Stunde, bei der du an deine Grenzen kommst und bis zu 400 Kalorien/Stunde verbrennen kannst, ist sicherlich körperlich anstrengender als eine Yin-Yoga-Stunde, bei der du dich meditativ bewegst. Da muss doch auch was für Herz-/Kreislauf dabei sein, oder?

Ich als Dipl. Kauffrau glaube allerdings nur an meine eigenen Statistiken und für eine gute Ausdauer ist Yoga sicherlich nicht ausreichend, egal wie oft das behauptet wird. Wie komme ich darauf?

Ich habe meinen eigenen Test gestartet. Mein Trainingspuls errechnet an der Faustformel (180 – Alter) liegt bei 136 Schlägen/Minute. Ich wollte wissen, ob während einer kraftvollen Power-Yoga-Einheit mit Sonnengrüßen mein Pulsschlag annähernd an diese Zahl heranreichen kann.

Ich habe einen klassischen Pulsgurt umgelegt und los ging‘s. Auch wenn der Schweiß schon nach kürzester Zeit floss, kam mein Puls kaum über 100 Schläge und das für nur ca. 30 Sekunden, dann ist er wieder gesunken. O.k., ich musste offensichtlich noch eine Schippe drauflegen.

Der nächste Versuch war Tabata-Yoga und HIIT-Yoga. Körperlich war ich nach 20 – 30 Minuten echt platt, aber auch hier kam der Puls nur auf max. 116 Schläge. Da bei dieser Art Training immer 50 Sekunden geübt und dann 10 Sekunden Pause gemacht werden, blieb der Puls auch nicht über ein paar Minuten auf diesem Niveau, sondern es gab ein stetiges rauf und runter.

Dann bin ich laufen gegangen. 30 Minuten zügiges Joggen und der erhoffte Puls ist eingetreten. Im Schnitt um die 140 Schläge mal etwas tiefer, mal ein bisschen höher, aber dafür konstant über die gesamte Zeit.

Seit April 2019 jogge ich nun 2 – 3x pro Woche meine 4 km. Das ist nicht lange, aber mein Ruhepuls ist inzwischen öfter niedriger als früher und ich kann schneller laufen bei gleichem Pulsschlag.
Demnächst wird die Laufrunde wohl etwas länger ;-)

Mein Fazit: Wer etwas für die Pumpe tun will, sollte besser Laufen und sich hinterher eine schöne Yoga-Einheit zur Regeneration für die Beine und Hüfte gönnen.

Denn, nicht bloß, weil der Schweiß tropft, hat man auch was für das Herz-Kreislaufsystem getan.
Wer mich kennt, weiß: ich liebe Yoga! Viele Yoga-Übungen stärken den Körper, da sie anhaltende isometrische Kontraktionen verschiedener großer und kleiner Muskeln erfordern. Aber Yoga kann eben meiner Meinung nicht alles.

Wie sind deine Erfahrungen? Hast du mal dein Puls während des Yoga gemessen? Ich freue mich auf regen Austausch.

Namasté
Deine Diana

Mehr in: Yoga FAQ

4 Kommentare

  1. Andrea Reinhard

    Ein schöner Artikel, dessen Inhalt ich nur bestätigen kann.
    Yoga ist echt ein vielseitiges Muskel-, Bewegungs- und Entspannungsprogramm. Ich liebe es und möchte es nicht missen. Inzwischen gehört es zu meinem täglichen Programm.
    Aber Yoga allein reicht mir auch nicht für ein spürbares Herz-Kreislauf-Training. Dafür benötige ich regelmäßig meine Laufeinheiten.
    LG Andrea

  2. Beatrice

    Seit ich Yoga praktiziere (5 Jahre) sind meine Muskeln deutlich gewachsen, doch für die Pumpe brauche ich regelmässige Runden mit dem Mountainbike und Schwimmtraining. Während meiner Burnout-Phase vor 2 Jahren habe ich das Ausdauertraining nämlich komplett fallenlassen und nur noch Yoga gemacht.
    Fazit: ich schnaufte mehr als nötig auf einer einfachen Bergwanderung und kam mit anstrengenden Yogasequenzen nicht klar.
    Seit 1 Jahr fahre ich wieder Fahrrad und mache grössere Bergtouren und komme weniger mit rotem Kopf an, als noch vorher. Wird es im Yoga anstrengend, spüre ich die positiven Folgen des Ausdauertrainings und muss mich nur selten in Balasana begeben.

  3. Diana

    Liebe Beatrice,
    das ist ein toller Erfahrungsbericht :) Vielen Dank, dass du ihn mit uns teilst.
    Es freut mich, dass es dir wieder besser geht und du so viel Freude an verschiedenen Outdoor-Aktivitäten hast.

    Es ist ein schönes Gefühl, wenn man locker die Treppe steigen kann ohne nach Luft zu japsen oder unterwegs anhalten zu müssen.
    Das kommt im Alter noch früh genug ;-)

    Herzliche Grüße und Namasté
    Diana

  4. Diana

    Liebe Andrea,

    die einen überschätzen Yoga mit seinen Vorteilen, die anderen unterschätzen Yoga in seinen Qualitäten.
    Es ist gut immer wieder zu hinterfragen und auch mal was auszuprobieren.
    Toll, dass Yoga andere Sportarten so gut ergänzt und Disbalancen ausgleichen kann.

    Viel Spaß weiterhin
    Diana

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Namasté

Ich bin Diana, Yoga-Enthusiastin und Bloggerin.

Hier schreibe ich über mein Leben als leidenschaftliche Yogini auf und neben der Yogamatte.

Viel Spaß beim Lesen!

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