Welches Yoga-Level ist das Richtige für mich?


So findest du das richtige Yoga-Level

Diese Geschichte werde ich wohl mein Leben nicht mehr vergessen. Mein Mann und ich waren vor vielen Jahren auf unserer Hochzeitsreise in den USA unterwegs. Im Mekka des Yoga wollten wir so viel wie möglich ausprobieren und suchten uns im Umfeld des Hotels ein Yoga-Studio aus.
Wir waren gerade in Phönix und besuchten ein kleines, aber feines Yoga-Studio. Der Blick in den Kursplan versprach uns eine „Power-Hour“. Da ich damals schon länger Yoga übte, dachte ich, dass das gut zu schaffen wäre – leider weit gefehlt. Ich hatte das Kleingedruckte übersehen ;-) und so fanden wir uns im fortgeschrittenen Yoga-Kurs wieder und sollten uns mit Leichtigkeit von der Krähe in den Handstand transformieren und dann galant und lautlos wieder ins Sitzen kommen. Die Überforderung stand mir ins Gesicht geschrieben und bei 40° Außentemperatur fühlte ich mich nur wie ein nasser und schwerer Kartoffelsack.

Hätte ich die kleine 3+ hinter dem Kursnamen gelesen, wäre mir diese Schmach erspart geblieben ;-)

Was hat es mit dieser kleinen Zahl auf sich?

Inzwischen weiß ich, dass die meisten Yoga-Studios und auch Online-Yoga-Portale, z.B. Yoga-Easy ihr Yoga-Angebot in unterschiedliche Schwierigkeitskategorien von 0 bis 3 einstufen. Wobei in der Regel 0 für absolute Beginner und 3 für fortgeschrittene Yogis steht.

Welcher Yoga-Kurs ist nun der richtige für dich?

Ausschlaggebend ist einerseits dein derzeitiger Fitness-Stand, als auch deine Yoga-Kenntnis und deine Ziele. Schätze dich selbst ehrlich ein, das vermeidet Frust und schützt dich vor Verletzungen.

Das heißt nicht, dass du als langjähriger Yogi nur Yoga-Kurse oder Videos auf Level 3 machen darfst und umgekehrt. Das richtet sich nach deiner heutigen Präferenz und Laune.

Das Yoga-Level 0 oder ein Einsteiger-Kurs ist für dich genau richtig, wenn:

  • deine letzte Sporteinheit mehrere Jahre her ist und du Sport am liebsten im TV schaust als selbst zu machen ;-)
  • du noch nie Yoga gemacht hast.
  • du dich steif und unbeweglich fühlst.
  • du vielleicht einige Kilos zu viel auf die Waage bringst.
  • du bereits einige Verletzungen hinter dir hast und mit körperlichen Einschränkungen zu tun hast.

Was erwartet dich bei Yoga-Level 0?

Damit die Verletzungsgefahr niedrig ist, findet hier alles etwas gemäßigter statt, sodass du lernst Atmung und Bewegung zu synchronisieren. Das Körperbewusstsein wird geschult, sodass du deine Grenzen besser wahrnimmst. Du bekommst mehr Erläuterungen zu den einzelnen Asanas, wie du was ausführen musst. Einerseits, damit du dich sicher fühlst und andererseits um Fehlhaltungen vorzubeugen.

Das Yoga-Level 1 oder für fitte Einsteiger ist für dich genau richtig, wenn:

  • du bereits etwas Yoga-Erfahrung gesammelt hast, ggf. einen Einsteigerkurs besucht oder mitgemacht hast.
  • dir das Level 0 zu langweilig ist.
  • du gelernt hast, wann deine Grenze erreicht ist.
  • wenn dir bereits viele Asanas geläufig sind und du dich in der Ausführung sicher fühlst.
  • du dich an deine ersten Yoga-Flows herantraust.
  • du dich bereit für die ersten Sanskrit-Begriffe, Mantren und Mudras fühlst.

Was erwartet dich bei Yoga-Level 1?

Das Tempo wird etwas schneller und mehrere Yoga-Übungen werden oft als Sequenz miteinander verbunden (Flow). Die Yoga-Haltungen werden nicht immer in deutscher Sprache, sondern auch mal in Sanskrit angesagt, z.B. Adho Mukha Svanasana statt herabschauender Hund. Der Körper kommt etwas mehr ins Schwitzen.

Das Yoga-Level 2 oder für geübte Yogis ist für dich genau richtig, wenn:

  • du mindestens schon 1 Jahr regelmäßig Yoga übst.
  • dein Körper ist fit und gesund.
  • du schaffst schon mehrere Sonnengrüße hintereinander und wenn du Chaturanga hörst, läufst du nicht gleich davon.
  • ein Om am Anfang oder an Ende der Yoga-Einheit zu chanten, schreckt dich nicht mehr ab, sondern gehört selbstverständlich dazu.

Was erwartet dich bei Yoga-Level 2?

In Level 2 wird kontinuierlich von der ersten bis zur letzten Minute Yoga geübt. Du solltest genau deine Grenze kennen, um ggf. rechtzeitig in der Kindhaltung eine Pause einzulegen. Zusätzlich zu den praktischen Yoga-Übungen wird es meist auch theoretisch, z.B. wird am Anfang eine Intention (Zweck) für die Yoga-Praxis gesetzt, oder bestimmte Themen aus der Yoga-Philosophie herausgegriffen. Auch ein gemeinsam gesungenes Mantra kann die Yoga-Stunde abrunden. Es soll dadurch nicht nur der Körper, sondern auch Geist und Seele angesprochen werden.

 

Das Yoga-Level 3 oder die Yogi-Masterclass ist für dich genau richtig, wenn:

  • du ohne Yoga nicht mehr sein kannst, evtl. sogar selbst Yogalehrer(in) bist.
  • du gerne dein inneres Kind ausleben möchtest.
  • du Lust hast, Neues auszuprobieren, um deine Grenzen auszudehnen.
  • du dich auf allen Ebenen deines Seins weiterentwickeln möchtest.

Was erwartet dich bei Yoga-Level 3?

Hier findest du alles was das Yogi-Herz begehrt. Du wirst durch kraftvolle und schweißtreibende Asana-Praxis geleitet, bei der es sein kann, dass man zwischendurch auch mal man auf seinen Händen oder dem Kopf steht. Diese Yoga-Einheiten werden dich fördern (Pranayama, Chanting), fordern (dynamische Flows) und inspirieren (Talks, Meditationen). Lass dich ganz angstfrei und ohne Selbstzweifel darauf ein.

Allgemein kann man sagen, dass jeder Yogalehrer seinen eigenen Stil unterrichtet. Damals in Phönix war das Vollgas von der ersten Minute. ;-) Im Nachhinein betrachtet wäre ich wohl in einem Yoga-Unterricht bei 1 – 2 richtig gewesen. Wir haben dann noch mehrere Yogalehrer und auch Yoga-Studios ausprobiert und es war jedes Mal anders.
Und auch hier daheim probiere ich immer gerne mal was Neues aus. Und selbst in einem Yoga-Unterricht, der einem vielleicht nicht ganz so gut gefällt, kann man immer etwas lernen. Sei offen und neugierig und nimm dir Zeit so lange zu suchen, bis du wirklich das Yoga und den Yogalehrer für dich gefunden hast, der zu dir passt.

Namasté
Diana

Bildquelle: ©Ben_Kerckx@Pixabay.com

Mehr in: Yoga FAQ

2 Kommentare

  1. Maddy

    Vielen Dank für die tolle Übersicht,
    ich beginne gerade selbst zu unterrichten und der Beitrag ist mir dabei eine große Hilfe!

  2. Diana

    Liebe Maddy,

    das freut mich sehr. Ich wünsche dir viel Erfolg und immer jede Menge Spaß beim Unterrichten.

    Namasté
    Diana

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Namasté

Ich bin Diana, Yoga-Enthusiastin und Bloggerin.

Hier schreibe ich über mein Leben als leidenschaftliche Yogini auf und neben der Yogamatte.

Viel Spaß beim Lesen!

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