Nyamas sollen Wohlbefinden in uns schaffen. Wenn die Yamas als Don’t bezeichnet werden können, so sind die Nyamas die Do’s. Verhaltensweisen, die Leid vermeiden und uns in Zustände von Harmonie und Glück führen.
Es gibt 5 Nyamas, die sich wie folgt aufteilen:
Saucha: Sauberkeit
Mit Saucha ist nicht nur die Hygiene des Körpers gemeint, sondern auch Geist und Seele rein zu halten. Klarheit und Reinheit des Geistes erreicht man z. B. durch regelmäßige Meditation und auch durch Chanten von Mantras. Auch unsere Ernährung spielt eine Rolle, denn alles was wir in unseren Körper aufnehmen beeinträchtigt uns. Die Beziehungen, die wir zu Freunden, der Familie und auch unseren Haustieren haben sollte „rein“ sein. Was so viel bedeutet wie nichts unausgesprochen lassen. Je länger wir Differenzen aufschieben, desto größer und schwieriger werden sie.
Santhosha: Zufriedenheit
Nimm das Leben so wie es ist. Jeder Mensch hat Phasen von Höhen und Tiefen in seinem Leben. Alles was gerade passiert ist o.k. und hat einen ganz bestimmten Grund (Karma). Vergiss Perfektion und denk daran: es hätte auch viel schlimmer kommen können. Zufriedenheit bedeutet aber nicht aufgeben, sondern vielmehr zu akzeptieren wie es ist, um nach vorne gehen zu können. Übe wieder für „Kleinigkeiten“ zu lächeln und sei dankbar für das was ist.
Tapas: Disziplin
Eigentlich mag ich das Wort Disziplin überhaupt nicht, doch in der Bedeutung von Patanjali wird es positiv. Sei entschlossen bei den Dingen, für die Du bestimmt bist – verfolge Deine Ziele, aber verkrampfe nicht dabei, wenn es mal nicht so läuft wie Du Dir das vorstellst.
Disziplin kann für Dich aber auch bedeuten, dass Du mal stehen bleibst und inne hältst, statt Dich immer mehr zu pushen. Finde den Punkt zwischen zu viel und nicht genug!
Svadhyaya: Studium des Selbst und der heiligen Schriften
Erforsche Dich und Deinen Körper. Wer bist Du? Die heiligen Schriften, z.B. das Yoga Sutra kann Dir dabei helfen. Finde heraus was Dir gut tut und was Dir schadet. Das gilt sowohl für Deinen Alltag als auch für Deine Yoga-Praxis. Dinge die Dir schaden, versuche zu ändern, anstatt Dich darüber zu beschweren. Beschwerden sind out – Problemlösungen sind in!
Übrigens: Je mehr Du Dich beschwerst, desto mehr andere Meckerer ziehst Du an und positiv denkende Menschen ziehen sich zurück.
Isvhara Pranidhana: Hingabe an das Göttliche
Kennst Du den Spruch: „Ich wünsche mir Gelassenheit, hinzunehmen, was nicht zu ändern ist. Mut, zu ändern, was ich ändern kann. Und Weisheit zwischen beidem zu unterscheiden“ (aus dem Buch „Sorge Dich nicht Lebe„), damit kann man das in etwa vergleichen. Versuche alle Yamas und Nyamas nach bestem Wissen und Gewissen zu erfüllen und dann lass los, auch wenn es mal „schief“ gegangen ist. Mach es beim nächsten mal einfach besser ;-)
Sowohl die Yamas als auch die Nyamas bieten unendliche Möglichkeiten Dein Leben positiv zu verändern mit dem Ziel der Selbstverwirklichung. Patanjali gibt nur den Weg vor, doch gehen und das passende Schuhwerk aussuchen, muss jeder selbst.
Mein Yogalehrer David Lurey hat uns während der Yogaausbildung eine schöne Aufgabe gegeben. Picke Dir ein Yama oder Nyama heraus und versuche es 1 Woche lang in Dein Leben zu integrieren. Ich lade Dich dazu ein, dies mal auszuprobieren und gerne hier Deine Erfahrungen in Form eines Kommentars, was hat gut geklappt, was waren die Hürden, mitzuteilen.
Namasté
Deine Diana
Danke Diana,
sehr schöne Zusammenfassung – und selbst wenn man es schon kennt eine sehr gute Auffrischung.
Viele liebe Grüße
Holger