Du freust dich die ganze Yoga-Stunde auf die Entspannung Savasana. Aber kaum hast du dich hingelegt, fällt es dir verdammt schwer so gar nichts zu tun. Die Nase juckt und du hast das Gefühl nicht richtig zu liegen. Von den vielen Gedanken, die im Kopf herumirren, mal ganz davon abgesehen. Du fragst dich, warum kann ich einfach nicht zur Ruhe kommen?
Nicht umsonst gehört Savasana (die Totenstellung) zu einer der schwierigsten Asanas. Dieses Aushalten in der Stille und Regungslosigkeit ist für viele Yogis eine Tortur. Je be(ge)schäftigter dein Alltag ist, desto schwerer kann es dir fallen ruhig zu werden, da du es ja gar nicht gewohnt bist. Auch hier gehört eine Menge Geduld und Disziplin dazu, um Körper und Geist zu signalisieren, dass sie jetzt komplett entspannen dürfen.
So klappt’s:
Tipp 1: Stopp die Reizüberflutung
Wir werden den ganzen Tag mit mehr Reizen überflutet als wir überhaupt verarbeiten können. Sobald wir unsere „Aktivität“ einstellen, fangen wir entweder mit der nächsten Aktivität an oder uns wird langweilig. Wir sind uns selbst nicht mehr genug und können es schlecht mit uns aushalten. Versuche öfter im Alltag Pausen einzubauen in denen du nichts machst. Einfach mal hinsetzen oder hinlegen, die Stille genießen und atmen. Das muss gar nicht lange sein, aber du wirst merken, dass du dich nach diesen kleinen Ruheinseln sehnen wirst, die dir neue Energie schenken.
Tipp 2: Die Kunst, mal nicht perfekt zu sein
Hast du auch diese Stimmen im Kopf, die dich zwingen Dinge zu tun, die dich überfordern und dir langfristig auch gar nicht guttun.
Du fragst dich, warum du nie Nein sagen kannst? Warum du härter und länger arbeitest als deine Kollegen? Es fällt dir schwer, andere um Hilfe zu bitten? Du willst immer alles sofort und zu Ende zu machen?
Gerade wir Kinder der Nachkriegsgeneration haben die gut gemeinten Ratschläge unserer Eltern wie z.B. „streng dich an“, „beeil dich“, „mach es richtig“ ständig gehört. So haben wir diese Sätze auch verinnerlicht, die wiederum zu unserem jetzigen Verhalten geführt haben.
Yoga lädt dich ein dich so zu akzeptieren wie du bist. Yoga ermöglicht dir, wiederzuerkennen, wann es Zeit für eine Pause ist. Vor allem Yin-Yoga oder restoratives Yoga kann hier wieder die Balance zwischen Körper und deinen „inneren Antreibern“ herstellen. Sie helfen dir loszulassen.
Tipp 3: Yin und Yang oder Bewegung und Entspannung
Uns geht es meistens dann gut, wenn wir den goldenen Mittelweg gehen. Ein zu intensives Yoga-Training bringt keinen Nutzen und gar keine Bewegung tut unserem Körper auch nicht gut. Die ausgewogene Mischung macht’s. Wer herausfordernd trainiert, ganz egal ob Yoga oder eine andere sportliche Tätigkeit, sollte danach entspannen. Gib deinem Körper die Zeit sich wieder zu regenerieren. Wer Muskelkater hat, setzt entweder an diesem Tag aus oder trainiert andere Muskelgruppen.
Tipp 4: Wann darf ich entspannen?
Was viele vergessen ist, dass du auch entspannen darfst, wenn du vorher keine sportliche Meisterleistung vollbracht hast. Erlaube dir jederzeit zu entspannen, wenn sich dein Körper oder dein Geist danach sehnt. Manchmal ist es schwierig zu unterscheiden, ob der innere Schweinhund einfach keinen Bock hat, oder ob der Körper wirklich zu müde ist sich zu bewegen. Mit Achtsamkeit wirst du dem aber schnell auf die Schliche kommen.
Tipp 5: Welche Yoga-Entspannung passt zu mir?
Die folgenden Entspannungsmöglichkeiten kannst du als Ergänzung zur dynamischen Yoga-Praxis üben oder auch losgelöst davon.
Yin-Yoga
Yin-Yoga fördert die Dehnung der Faszien durch lang gehaltene (3 – 10 Minuten) Yoga-Übungen. Es wird durch die Schwerkraft eine verstärkte Dehnung erzielt, um die tiefer liegenden Faszien zu erreichen. So kommt nicht nur der Geist zu Ruhe, sondern Rückenschmerzen können dadurch gelindert werden. Es ist zwar keine „reine“ Entspannung, aber das Nervensystem beruhigt sich.
Mehr Infos zu Yin-Yoga und wie man Yin-Yoga zu Hause übt.
Restoratives Yoga
Beim restorativen Yoga geht es im Gegensatz zu Power-Yoga oder Ashtanga-Yoga darum, sich der Schwerkraft hinzugeben und loszulassen. Hier soll man sich wirklich komplett entspannen. Du kannst deinen Körper durch verschiedene Yoga-Hilfsmittel (Kissen, Decken, Bolster) unterstützen, sodass die Muskulatur komplett entspannt.
Mehr Infos zu restorativem Yoga
Thai-Yoga
Genieße eine Yoga-Praxis mit Dehnung, ohne etwas dafür tun zu müssen. Eine zweite Person dehnt dich ganz sanft und du kannst dich entspannt zurücklehnen und die Berührungen genießen.
Yoga-Nidra
Beim yogischen Schlaf oder Yoga Nidra, wird der Geist durch eine geführte Entspannung in einen ähnlichen Zustand versetzt wie beim Aufwachen oder Einschlafen. Man ist nicht wirklich wach aber schläft auch nicht. Wie in Savasana versucht man sich nicht zu bewegen, mit dem Ziel, Körper und Geist komplett zu entspannen. Die Dauer ist meist zwischen 20 und 45 Minuten.
Mehr Infos zu Yoga-Nidra
Phantasiereisen
Phantasiereisen sind ebenfalls geführte Entspannungen, die z.B. durch einen hellen Wald, zum Strand oder über eine Blumenwiese führen. Der Zuhörer soll durch die Geschichten in verschiedene Situationen geführt werden, die die Wahrnehmung und Sinne anregt, aber auch viel Raum für die eigene Phantasie lässt.
Probiere die folgenden Phantasiereisen doch mal aus
Meditation
Es gibt verschiedene Meditationsmöglichkeiten. Probiere einfach aus, was am besten zu dir passt.
Hier findest du einige Beispiele:
- Meditation nach Worten
- Meditation in den Bauch
- Meditation Lieblingsort
- Meditation mit Mantra und Bewegung
Wie entspannst du am besten? Hast du noch weitere Tipps?
Ein entspanntes Namasté
Deine Diana
Bildquelle: pixabay.com
Liebe Diana,
ich muss mich jetzt endlich mal bei Dir bedanken. Ich selbst mache seit 1 1/2 Jahren Yoga. Begonnen aus einer Suche nach Bewegung und Entspannung, mittlerweile gehört Yoga zu meinem Leben dazu. Auch wenn ich nur einmal in der Woche zur Bewegung komme, versuche ich doch viele Grundsätze und Gedanken in den alltäglichen Umgang einzubauen. Nicht immer einfach, aber machbar. Und da helfen Deine Gedanken Wunder. Zu Beginn habe ich viel im Internet recherchiert und bin dabei auf Deine Homepage gestoßen. Deine Newsletter tun einem immer wieder gut. Ich freue mich immer wieder darauf. Bin immer wieder gespannt, welches Thema Du in dem neu entscheidenden Newsletter aufgreifst. Dafür danke ich Dir. Mach weiter so!.